Training, Turbulenzen und ein Podiumsplatz
Unser Bericht über unser Training und die Folgende Regatta am Comersee
Florentin Muchenberger
4/17/20252 min read


Da unser geplantes Wintertraining in Imperia verletzungsbedingt ausfallen musste und wir durch die anstehende Bachelorarbeit ohnehin kaum Wassertage sammeln konnten, war die Vorfreude auf unser erstes Trainingslager mit anschließender Regatta im Jahr 2025 umso größer.
Anders als sonst konnten wir unseren 49er diesmal nicht einfach in Konstanz ans Auto hängen und an den Comer See fahren – das Boot überwinterte nämlich in Imperia. Daher machten sich Nicolas, Annika Gröpper und unser Trainer Michael Karl bereits am Sonntag, den 06.04., auf den Weg dorthin, um die Boote zu verladen und an den Comer See zu bringen. Die übrigen Segler reisten am Dienstagabend bzw. Mittwochmorgen mit dem Zug an. Pünktlich zum Thermikwind am Mittwochmittag starteten wir bei frühlingshaften Temperaturen und kräftigem Wind ins Training. In den folgenden drei Tagen konnten wir uns voll aufs Segeln konzentrieren, uns wieder ans Boot gewöhnen, die Systeme abstimmen und unseren Speed verbessern – ideale Vorbereitung für die anstehende Regatta.
Der 29er PM / 49er & i14 Spring Cup, der sonst am Lago Maggiore in Ascona ausgetragen wird (und den wir 2022 gewinnen konnten), fand dieses Jahr aufgrund einer Kooperation des Yachtclubs Ascona mit der Segelschule Marvelia erstmals in Dongo am Comer See statt.
Pünktlich zum Regattastart drehte das Wetter: Die Sonne verschwand, es wurde wolkig, am Sonntag teils regnerisch – und der Wind frischte deutlich auf, zumindest am Samstag. Zum ersten Rennen, wehte es mit bis zu 24 Knoten und von den sieben 49ern, sieben 49erFX und drei i14 Skiffs in unserem Startfeld waren zunächst nur zwei Boote nicht dauerhaft gekentert – wir waren eines davon. Nach einer starken ersten Runde und deutlicher Führung bei der zweiten Kreuz rückte die Ziellinie schon in Sichtweite, als auch wir kenterten. Starker Wind, hohe Wellen und viele gekenterte Boote erschwerten die Manöver, und nach einem besonders heftigen Stecker verletzte sich Nicolas am Knie. Außerdem brach ein Pinnenausleger. Schließlich mussten wir das Großsegel bergen und nur mit der Fock in den Hafen zurücksegeln. Die meisten anderen 49er-Boote folgten, sodass zunächst keine Wettfahrten gewertet wurden. Ein einziges Team ging später noch einmal raus, segelte ein Rennen allein und gewann dieses damit automatisch.
Wir entschieden uns aus Sicherheitsgründen gegen einen weiteren Einsatz am Samstag und hofften stattdessen auf mindestens drei Rennen am Sonntag, um unsere DNS-Wertung streichen und uns noch verbessern zu können.
Am Sonntagmittag machten wir uns bei guten Bedingungen auf den Weg zur Startlinie. Das erste Rennen konnten wir klar für uns entscheiden – ein gelungener Auftakt. Trotz segelbarem Wind wartete die Wettfahrtleitung ungewöhnlich lange mit dem Start des nächsten Laufs. Als es schließlich losging, hatte der Wind bereits deutlich nachgelassen. Dank eines guten Steuerbordstarts setzten wir uns zwar wieder an die Spitze, doch je länger das Rennen dauerte, desto glatter wurde die Wasseroberfläche. An der letzten Luvtonne wurde das Rennen schließlich abgebrochen. Kurz darauf folgte die Ansage: keine weiteren Wettfahrten.
Etwas enttäuscht, aber zufrieden mit unserer Leistung, packten wir unsere Ausrüstung zusammen, feierten den zweiten Platz – und machten uns noch am Abend auf den Heimweg.